Einmal mehr eine neue Welt hat sich heute für mich aufgetan mit Martin Zimper von Zürcher Hochschule für Künste. Er referierte über Transmediales Storytelling und wie gute Geschichten oder auch Filme aufgebaut sein sollen.
So setzen sich gemäss ihm alle guten Geschichten aus drei Akten zusammen. Dies kann abgeleitet werden auf die Film- Welt aber auch auf Werbung. Sind diese Filmchen nicht aufbauend auf einer guten Geschichte nach einer gewissen Analogie aufgebaut, so machen diese keinen Sinn, verkaufen keine Emotionen oder sind schlichtweg nicht logisch für uns.
Der Held und das Wasser
So hat unsere Gruppe die folgende Geschichte erzählt:
- Akt: Unser Held ist Penner und liegt an Bahnhofstrasse, ganz dreckig und durstig. Findet keinen Job. Hat kein Geld. Verzweifelt fast.
- Akt: Er ist kurz vor dem verdursten. Wir drei kommen vorbei. Geben dem Penner eine Flasche Wasser. Er trinkt und wäscht sich damit. Dann die Verwandlung: Er verwandelt sich in einen Banker. Findet Job, Frau, Kinder.
- Akt: Unser Held rettet jetzt andere Penner und gibt diesen Wasser.
Drei Akte
Die Geschichte enthält die wichtigen Faktoren:
- Einen Held (in dem Fall den Penner sowie als Synonym und Helfer dafür: das Wasser).
Die drei Akte:
- 1. Akt:
Eine Person sowie die Beschreibung der Person mit auslösendem Ereignis, welches das Leben der Person aus dem Gleichgewicht wirft. Der erste Akt zeigt die Person im Gleichgewicht. Während dem ganzen Film versucht die Person sein Leben wieder ins Gleichgewicht zu bringen / das Gleichgewicht zu finden. - 2. Akt: Konfrontation. Das eigentliche Abenteuer beginnt hier. Vielleicht sogar in einer neuen, anderen Welt. Der Held (die Figur) arbeitet mit den Konflikten (ohne Konflikte gibt es keine visuelle Geschichte oder gar keine Geschichte). Der Protagonist ist hier wie ein Hürdenläufer und die Hürden werden immer höher.
- 3. Akt: am Ende wurde das Gleichgewicht gefunden und man hat etwas (in einem bestimmten, wesentlichen Bereich) verändert und verbessert. Die Lösung ist nicht woran man vordergründig gedacht hat sondern häufig etwas anderes.
Mythologie
Wie das Beispiel unserer erfundenen kurzen Geschichte mit dem Wasser zeigt, können Mythologien (ein Mythos) Produkte wertvoller und interessanter machen. Wer will schon normales Züri-Wasser aus der Limmat? Aber lebensrettendes, ja mythologisches Wasser welches Helden macht möchte doch jeder trinken – oder etwa nicht?
Und?
Jaja. So ist das halt heute. pic.twitter.com/qurnC3LrXO
— Gregor Widmer (@SwissEdiot) 22. April 2016
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